Bauchdeckenstraffung Mit einer operativen Bauchdeckenstraffung, können Haut- und Fettgewebeüberschüsse entfernt werden. Sollte es erforderlich sein, lassen sich gleichzeitig die Bauchmuskeln straffen , Narben am Unterbauch (z.B. nach Kaiserschnitt oder früherer Eingriffen) entfernen und Bauchwandbrüche (Hernien) verschließen. Ist bereits vor dem Eingriff zu erkennen, dass ein Bauchwanddurchbruch verschlossen werden muss, so wird dieser Teil der OP gesondert besprochen.
Eine Bauchdeckenstraffung ist sinnvoll, wenn die elastischen Fasern der Haut zerstört sind und der zu große Hautlappen dadurch überhängt (z.B. nach einer Schwangerschaft oder einer starken Gewichtsabnahme).
Bei ausgeprägter Adipositas ist eine Bauchdeckenstraffung meist nicht möglich. Unter bestimmten Voraussetzungen kann sie durchgeführt werden, wenn die Bauchdecke vorher durch Fettabsaugen ausgedünnt wurde.
Operatives Vorgehen Der Eingriff wird in der Regel in Narkose (Allgemeinanästhesie) durchgeführt.
Es sind verschiedene Schnittführungen möglich:
Waagrechter Schnitt an der Obergrenze der Schambehaarung (siehe Bild 1 A)
W-förmiger Schnitt (siehe Bild 1 B)
Ankerförmiger Schnitt (siehe Bild 2)
Welche Schnittführung sich jeweils am besten eignet, hängt von der Art und der Größe des Hautlappens ab.
Die Bauchhaut wird dann zusammen mit dem darunter liegenden Fettgewebe von der Muskulatur abgetrennt und herabgezogen; der Überschuss wird durch Abschneiden entfernt. In dieser Phase der OP können Korrekturen der muskulären Buchdecke durchgeführt und eventuell vorhandene Bauchwandbrüche (Hernien) verschlossen werden. Bei ausgeprägtem Hautüberschuss muss der Bauchnabel umschnitten und versetzt werden.
Welche Risiken und Nebenwirkungen können auftreten? (Gilt bei allen OP-Arten)Stärkere Blutungen während oder nach der OP können eine Nachoperation und in seltenen Fällen auch eine Bluttransfusion erforderlich machen. Kleinere Einblutungen bilden sich nach 2 - 6 Wochen von selbst zurück. Nur selten muss ein Bluterguss (Hämatom) operativ ausgeräumt werden. Gewebeverletzungen oder Nervenschädigungen durch die Instrumente oder infolge der Lagerung sind selten.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff wird durch die Straffung des Gewebes ein stärkeres Spannungsgefühl (Muskelkater) und auch der üblichen Wundschmerz gespürt. Der Wundschmerz lässt innerhalb weniger Tage nach, das Spanngefühl hält meistens 4 - 6 Wochen an.
Örtliche Infektionen sind selten; sie können aber die Wundheilung verzögern und eine Behandlung mit Antibiotika oder einen operativen Eingriff (z.B. Abszesseröffnung) nötig machen. Im Bereich der Wundränder und des Nabels kann es - insbesondere bei Rauchern - zu Durchblutungs- und Wundheilstörungen kommen. Im Extremfall kann ein Teil der Haut absterben, was einen Zweiteingriff nötig machen würde.
In seltenen Fällen, kann es zu bleibenden Einschränkungen der Berührungsempfindlichkeit kommen, meistens jedoch ist dies nur vorübergehend, da Hauptnerven bei der OP durchtrennt werden. In der Regel sind die Narben nach 12 - 18 Monaten gut verheilt. In Ausnahmefällen kann es bei einzelnen Patienten vorkommen, dass es zu übermäßiger Narbenwucherung (hypertrophe Narben, Narbenkeloide) kommt. Solche Narben können schmerzhaft sein, es kann dadurch zu einer Korrekturoperation kommen.
Werden während der OP Eingriffe an der muskulären Bauchdecke durchgeführt oder aber Bauchwandbrüche verschlossen, so können Bauchmuskulatur und Gewebe erneut auseinanderweichen. In selten Fällen kann es zu Thrombosen kommen, sodass es eventuell zu Embolien kommen könnte. Das Risiko ist aber nicht höher als bei allen anderen vergleichbaren Operationen.
BehandlungserfolgDas Operationsergebnis und vor allem dessen Beständigkeit hängen vom Eingriff, von der Nachbehandlung, dem eigenen Verhalten, aber auch vom Allgemeinzustand, der Hautbeschaffenheit, dem Alter und dem Gewicht sowie von hormonellen Einflüssen ab.
Es kann trotzt aller Sorgfalt nach der Wundheilung zu leichten Asymmetrien kommen, da sich Gewebereaktionen nie genau voraussagen lassen. Gelegentlich bleiben an den Narben-Enden Gewebeüberschüsse ( So genannte Dog Ears ), welche eine Nachkorrektur bei Bedarf erfordern.
Vor dem Eingriff zu beachten: :!:
10 Tage vor der geplanten OP kein acetylsalicylsäurehaltiges Medikament, wie z.B. Kopfschmerztabletten (Aspirin etc.) einnehmen, andere Medikamente in Absprache mit dem behandelnden Arzt absetzen.
Besondere Vorsicht ist bei Kontrazeptiva ( Pille ) geboten!
14 Tage vor der OP mit dem Rauchen aufhören. Es reicht nicht nur den Konsum zu verringern!
Direkt vor der OP drauf achten, dass der Arzt oder die Ärztin den Schnittverlauf im Stehen macht und nicht im Sitzen oder gar im Liegen. Ganz wichtig ist auch, dass eine Bauchdeckenstraffung und die einer Brust nicht gleichzeitig gemacht werden.
Nach dem Eingriff zu beachten:Es darf kein Zug auf die Nähte wirken, damit der Heilungsprozess nicht gestört wird. Meiden Sie deshalb alle Bewegungen, welche die Narben unter Spannung bringen würden. Den Oberkörper anfangs nicht voll aufrichten. Gehen und Stehen ist besser als Sitzen. Beim Liegen sollte man ein Kissen unter die Kniekehlen legen, um die Spannung zu entlasten.
Der Kompressionsverband muss 6 - 8 Wochen getragen werden, in dieser Zeit soll man keinen Sport betreiben. Ganz wichtig auch bis die Narben voll geschlossen sind, weiterhin aufs Rauchen verzichten.
Oberschenkel- / GesässstraffungOperatives Vorgehen
Der Eingriff wird in der Regel in Narkose (Allgemeinanästhesie) durchgeführt oder in Regionalanästhesie.
Zur Straffung der Oberschenkelinnenseite werden überschüssige Haut und Fettgewebe halbmondartig entfernt (mögliche Schnittführung siehe Bild 1 A). Die spätere Narbe liegt dann in der natürlichen Hautfalte der Schnittregion zur Grenze vom Schambein / Oberschenkel welche durch Kleidung leicht zu verbergen sein wird. Wenn extrem viel überschüssiges Gewebe entfernt werden muss, so kommt es zu einem senkrechten Schnitt auf der Oberschenkelinnenseite bis knapp oberhalb des Kniegelenks (Bild 1 B).
Bei der Straffung der Oberschenkelaußenseite und der Gesäßhaut wird der Hautgewebeüberschuss spindelförmig entfernt.
Bestimmte Schnitte können auch miteinander kombiniert werden. Vor dem Vernähen der Wunde werden meistens für einige Tage Saugdrainagen eingelegt, um Blut und Wundsekret abzusaugen. Um Schwellungen und Schmerzen zu vermeiden, wird ein Kompressionsverband angelegt, so wird gleichzeitig ein Anmodellieren der Haut bewirkt.
FettabsaugungDieser Eingriff wird in Lokalanästhesie, gegebenenfalls mit Dämmerschlaf, in Regionalanästhesie oder Allgemeinanästhesie durchgeführt. Die Auswahl des Anästhesieverfahrens richtet sich nach Art und Umfang des Eingriffs.
Um die Fettzellen zu lockern und die Blutungsneigung zu verringern, wird vor der Fettabsaugung eine Kochsalzlösung mit medikamentösen Zusätzen (z.B. Adrenalin, Enzyme) in das Operationsgebiet gespritzt.
Eine speziell geformte Absaugkanüle, welche mit einer Vakuumpumpe oder einem Ultraschallgerät verbunden ist, wird durch einen kleinen Hauteinschnitt in das Fettgewebe eingeführt, um den Überschuss des Fettgewebes zu entfernen (Bild 2), dabei wird das restliche Fettgewebe "modelliert".
In beschränktem Umfang und unter bestimmten Voraussetzungen kann abgesaugtes Fettgewebe wieder injiziert werden, um z.B. kleinere Unregelmäßigkeiten auszugleichen oder um eine Volumenvermehrung (z.B. im Geschichtsbereich) zu erzielen.
Die 3 - 4 Millimeter kleinen Schnitte werden so gelegt (v.a. in natürlichen Hautfalten), dass die Narben später nicht auffallen, bzw. durch Kleidung leicht verdeckt werden können.
Bei größeren Eingriffen, müssen gegebenenfalls für einige Tage Saugdrainagen eingelegt werden, um Blut und Wundsekret abzusaugen. Um Schwellungen und Schmerzen zu vermeiden, wird ein Kompressionsverband (Kompressionshose oder -mieder) angelegt, so wird gleichzeitig ein Anmodellieren der Haut bewirkt.